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Typografie allgemein

Der Inhalt dieser Seite stammt von www.typeforum.de aus dem Jahr 2004
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Wozu Typografie

Die Typografie dient dazu, die Dokumente nach bestimmten Kriterien zu gestalten. Die klassische Typografie hat als Hauptkriterium, dem Leser das Lesen des Textes effektiv und angenehm zu gestalten, den Lesefluß und die Orientierung im Text zu vereinfachen. Im Gegensatz dazu ist moderne »Typografie« eher als Mittel zur Erreichung von Aufmerksamkeit anzusehen; das Dokument soll einem ins Auge springen, beispielsweise um den Leser, der nun hübsche bunte Sternchen sieht, dazu zu veranlassen, zügig das Bestellformular auszufüllen... Oder es sollen künstlerische Werke auf Papier gebracht werden. Dies ist hier NICHT Thema.

Nach Willberg und Forssman ist für die Gestaltung des Dokumentes zu beachten, in welcher Weise (mit welcher Lesart) das Dokument gelesen wird; man kann nach Willberg und Forssman Typografie in folgende Bereiche aufteilen:

Grundlegende Begriffe

Halbfette
Schrift mit breiteren Strichstärken als die Normalform, jedoch schmaler als die fette Variante.

Kapitälchen
»Echte Kapitälchen« sind Großbuchstaben, die etwas kleiner und »dicker« als die Versalien derselben Größe entworfen werden:
'dicker' ist nicht richtig, das gilt nur relativ zur Buchstabengröße. Die Strichstärke ist gleich der bei den echten Großbuchstaben, sie sind halt nur kleiner. Ihre Strichstärke passt somit zur Strichstärke der anderen Buchstaben der gleichen Entwurfsgröße. »Falsche« Kapitälchen sind Versalien, die in bezug auf die Entwurfsgröße verkleinert wiedergegeben werden und dadurch meist zu »dünn« aussehen.

Kursive
Früher mal eine eigene Schriftart, die einen handschriftähnlichen, fließenden (currere = laufen) Duktus hat. Heute gehört sie meist zu einer geradestehenden Antiqua-Schriftart (Roman) und bildet mit ihr eine Familie. Sie ist keine schräggestellte Version ihrer aufrechten Verwandten, deshalb ist sie auch deutlich von der slanted (oblique). Sauthoff schlägt für die schäggestellte Antiqua den Begriff »verschieft« vor.

Schnitt (Schriftschnitt)
Eine Variante einer Schriftfamilie oder Schriftsippe.

Schrägstellung, »slanted«
Meist mit elektronischen Mitteln schräggestellte Schrift; sie sieht für anspruchsvolle Typografen meist unakzeptabel aus. Im allgemeinen gilt jedenfalls: Zur Textauszeichnung sollte im Allgemeinen besser die Kursive verwendet werden.

Schriftfamilie
Verschiedene Varianten einer Schrift, die aufeinander abgestimmt sind und der selben Art (z.B. serifenlose oder Antiqua) angehören. Zu einer vollständigen Familie gehören heute eine geradestehende, ihre Kapitälchen, die Kursive und eine halbfette Antiqua. Meist wird die Familie noch durch eine halbfette Kursive ergänzt, dafür fehlen oft die Kapitälchen.
Die erste richtige Familie (d.h. sie wurde als ganzes konzipiert und nicht aus verschiedenen passenden Schriften zusammengesetzt), ist die Univers von Adrian Frutiger.

Schriftgrad
Größe einer Schrift. Meist ausgedrückt in typografischen Maßen (insbesondere in Punkt).

Schriftschnitte
Folgende Schnitte kann eine Schrift haben:

Serife(n)
Kleine »Füßchen« hauptsächlich an den senkrechten Strichen der Buchstaben, die »zeilenbildend« wirken: das Auge wird an der Zeile entlang gelenkt. Dadurch wird die Lesbarkeit eines Textes erhöht.
Es gibt Serifen auch an schrägen und sogar an horizontalen bzw. horizontal verlängerten Linien (S, B, P, L).

Serifenarme Schrift
Schrift, bei der weitgehend auf Serifen verzichtet wurde, rudemintäre Serifen aber zu Verbeserung der Erkennbarkeit oder zur Harmonisierung des Schriftbildes vorhanden sind. (Optima wäre ein Beispiele dafür). In der Regel werden serifenarme Schriften zu den serifenlosen gezählt.

Serifenlose, Endstrichlose, »sans serif«
Schrift ohne Serifen.

slanted (schräggestellt, verschieft, oblique)
Schrägestellte Version der Antiqua. Nicht zu verwechseln mit der Kursiven. Sollte nur dann eingesetzt werden, wenn sie vom Schriftentwerfer als eigener Schnitt zur Verfügung gestellt wird. Viele sog. »Textverarbeitungsprogramme« errechnen die verschiefte aus der Antiqua und geben diese dann als kursiv aus -- unbedingt vermeiden!

Sperrung
Textauszeichnung, die im Satz mit Fraktur verwendet wurde, da hier andere Schriftarten wie Kursive, Halbfette fehlten. Sollte im Antiquasatz nicht mehr verwendet werden. Ist zwar fast immer richtig, sollte man aber vielleicht nicht so absolut sehen: siehe »Differenzierende Typografie« in Willberg & Forssman

Typografie
Ursprünglich Bezeichnung für das Druckverfahren mit gegossenen Metallettern, später auch für andere Druckverfahren. Heutzutage bedeutet Typografie die Kunst der Gestaltung von Druckwerken anhand ästhetischer und wahrnehmungs-/lernpsychologischer Kriterien (angenehmes/einfaches Lesen, Auffälligkeit, Augenbewegung,...). Die Typografie kann in zwei große Bereiche aufgeteilt werden, die Mikrotypografie und die Makrotypografie. Mittel der typografischen Gestaltung sind beispielsweise Abmessung und Größenverhältnisse des verwendeten Papiers, Anordnung des Satzes, Wahl der Schrifttypen, Wahl des Schriftgrades.

Unterstreichung
Textauszeichnung, die v. a. im Schreibmaschinensatz verwendet wurde, da hier andere Schriftarten wie Kursive, Halbfette fehlten. Sollte im Antiquasatz nicht mehr verwendet werden

Makrotypografie

Durchschuß
Zusätzlicher Raum zwischen den Grundlinien zweier Zeilen: Bei Zeilen, die ohne Durchschuss, d.h. »kompress« gesetzt sind, würden sich Ober- und Unterlängen theoretisch berühren. Ursprünglich Blindmaterial, duch das der Zeilenabstand über das durch die Kegelgröße der Drucktypen gegebene Maß vergrößert werden kann; auch der erzielte Zeilenzwischnraum selbst wird Durchschuß genannt.
:: Der Wert der (La)TeX-Länge Baselineskip ist somit: Grundlinienabstand + Durchschuß.

Einzug
Horizontaler Versatz des Anfangs einer Zeile (meist der Anfangszeile eines Absatzes).
Der Einzug dient der Orientierung beim Lesen. Durch den Einzug findet das Auge schnell den Anfang des neuen Absatzes bzw. den Abstand zum Anfang des neuen Absatzes. Der Leser kann sich dadurch besser im Text orientieren.

Ligatur
Bezeichnung für die Verbindung meist zweier Buchstaben zu einem zusammenhängenden Zeichen, z. B. bei ff, fi, fl, seltener auch bei ft, ch, und ck. Im Fraktursatz sind neben den erwähnten außerdem die ll, sch, si, ss, st, rz und sz Ligaturen in Gebrauch. Die sz-Ligatur wird heute als ein einziger Buchstabe (ß) geschrieben. Interessant in diesem Zusammenhang ist diese Seite, die sich ausschliesslich mit der Bedeutung des »ß« beschäftigt.

In anderen Sprachen ist z. B. auch die oe oder ae-Ligatur gebräuchlich. Neben dem ästhetischen Aspekt sollen Ligaturen vor allem auch den Lesefluß erleichtern. Zum Umgang mit Fraktur-Ligaturen findet man in den Richtlinien für den Schriftsatz im Duden (21. Auflage, Seite 65ff) entsprechende Hinweise.

Makrotypografie
Die Makrotypografie beschäftigt sich mit dem Gesamt-Aufbau eines Dokumentes. Arbeitsfeld der Makrotypografie sind beispielsweise Zeilenabstand/Durchschuß, Absatzabstände, Einzug, Satzspiegel, Papierauswahl.

Mikrotypografie
Arbeitsfeld der Mikrotypografie ist die Zusammensetzung der einzelnen Buchstaben zu größeren Einheiten, wie Worten und Sätzen. Zum Beispiel sind Ligaturen und andere Feinheiten des Satzes (z.B.: Wie setzt man Formeln korrekt: Welche Abstände, welche Schriftart) bei der Mikrotypografie von Bedeutung.

Satzspiegel
Der zu bedruckende Teil der Seite (ohne Seitenzahl und ohne Kolumnentitel), also die eigentliche Textfläche.

Schriftkegel
Die einheitliche Ausdehnung der Körper der Drucktypen einer Schrift in Längsrichtung. Vom Schriftkegel und evtl. dem Durchschuß wird der Zeilenabstand bestimmt.

Versalsatz
Wörter, die durchgängig aus Großbuchstaben gesetzt sind.
Zum Zweck einer guten Lesbarkeit sollten sie ein wenig gesperrt (ausgeglichen) werden.

Typographische Maßeinheiten

Das typographische System (Schriftsatz) hat als Grundlage zwei Maßeinheiten,
den »Punkt« (engl. »Point« Kürzel: pt; ) und
die »Pica« (pc).

Ein Punkt entspricht im europäischem System circa 0,376 mm und heißt dort »Didot« (Maßzeichen p); 12 Didots sind hier eine »Cicero«. Vier Cicero sind eine »Konkordanz«. Diese Maße werden vornehmlich für Schriftmaße im Blei- und Fotosatz verwendet. Umgekehrt ist damit: 1 mm = 2,66 Didots.

In den USA wird eine andere Größe verwendet: 1 Pica = 12 Points = 0,166 Inch (also circa 1/6 Inch). Damit ist: 1 Point = 0,3514 mm oder 1 mm = 2,846 Point.

Im Zeitalter der Computertechnik wurde die Picagröße durch Adobe von 0,166 Inch auf genau ein Sechstel gesetzt, damit also: 72 Point = 1 Inch und somit ist: 1 Point = 0,3528 mm oder 1 mm = 2,835 Point (Composer- oder Schreibsatz). Ab nun werden wir diese Größe als »pt« verwenden.

Diese Größenangaben werden für Schriftgrößen und Zeilenabstände (sog. »Durchschuß«, der Ausdruck stammt aus der Zeit, als man dünne Metallstreifen, sog. »Regletten« aus Blei zwischen die Zeilen der Schriftzeichen einsetzte) verwendet.

Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts sind immer wieder Ansätze gemacht worden, das Punktsystem vom Millimetersystem abzulösen. Die Versuche haben sich aber nie durchsetzen können, da das Millimetermaß viel zu grob für die Angabe von Schriftgrößen oder Duchschüssen ist. Man müßte ständig mit zweistelligen Brüchen rechnen.

Maße im Druckwesen

Zoll:
Zentimeter:
Millimeter:
Didot-Punkt: dd
Pica-Punkt:
Anglo-American:
         1 imperial foot = 12 inches
         1 inch   = 72,27 point (72 PostScript points)
         1 point  =  0,013833 in
        12 points =  1 pica = 0,166 in
         6 picas  =  1 inch

Didot:
         1 mm = 2,660 points
        12 points = 1 cicero = 4,51 mm
         1 French foot = 30 cm = 1 line gauge = 798 points = 66,5 cicero
         1 mm = 2,66 points
         1 pt = 0,376 mm

Didot Anglo-American:
         1 Didot point = 0,0148 in = 1,07 Anglo-American points
        12 Didot points = 1 cicero = 0,1776 in
         1 Anglo-American point = 0,3514 mm = 0,9345 Didot points
        12 Anglo-American points = 1 pica = 4,216 mmm

Allgemein:

typografischer Punkt

Der typografische Punkt, im Weiteren mit "Punkt" bezeichnet,
ist 1/72 Inch, also ein bp (siehe unten).

         3 Punkt = 1 Brillant
         4 Punkt = 1 Diamant
         5 Punkt = 1 Perl
         6 Punkt = 1 Nonpareille
         7 Punkt = 1 Koronel (Mignon)
         8 Punkt = 1 Petit
         9 Punkt = 1 Borgis
        10 Punkt = 1 Korpus
        12 Punkt = 1 Cicero
        14 Punkt = 1 Mittel
        16 Punkt = 1 Tertia
        20 Punkt = 1 Text(ura)
        24 Punkt = 1 Zweicicero
        28 Punkt = 1 Doppelmittel
        36 Punkt = 1 Kanon = 1 Dreicicero
        48 Punkt = 1 kleine Missal
        60 Punkt = 1 grobe Missal
        72 Punkt = 1 Sabon
        84 Punkt = 1 grobe Sabon

    1 Konkordanz = 4 Cicero

       1 in (Inch)  = 0,0254 m (Meter) = 25,4 mm
        (Umrechnung in SI-Einheit)
       1 in (Inch)  = 1 Zoll
       1 in (Inch)  = 72.27 pt (point)
       1 in (Inch)  = 72 bp (big point)
       1 pt (point) = 65536 sc (scaled point)
       1 pc (pica)  = 12 pt
    1157 dd (Didot) = 1238 pt (point)

Bei Postscript (Metafont/MetaPost) ist die Grundmaßeinheit
1 bp, also 1/72 inch.

Bei TeX/LaTeX/PicTeX ist die "übliche" Einheit 1pt.

Alte typographische Maße und Maßeinheiten

2 Punkt= Non Plus Ultra / 1/4 Petit
3 Punkt= Brillant / 1/4 Cicero
4 Punkt= Diamant / 1/2 Petit
5 Punkt= Perl
6 Punkt= Nonpareille
7 Punkt= Kolonel (Mignon)
8 Punkt= Petit
9 Punkt= Borgis / Bourgeois
10 Punkt= Korpus / Garmond
12 Punkt= Cicero
14 Punkt= Mittel
16 Punkt= Tertia
20 Punkt= Text(ura)
24 Punkt= 2 Cicero
28 Punkt= Doppelmittel
32 Punkt= Doppeltertia - kleine Kanon
36 Punkt= 3 Cicero / Kanon
48 Punkt= 4 Cicero / kleine Missal / Konkordanz
60 Punkt= 5 Cicero / Sabon
72 Punkt= 6 Cicero / kleine Sabon
84 Punkt= 7 Cicero / Grobe Sabon / Große Sabon / Groß-Sabon
96 Punkt= 8 Cicero / Real?
108 Punkt= Imperial?

In der Regel wird in Punkten gemessen. Bezugspunkt ist dabei die Höhe des Gevierts, nicht die des gedruckten Buchstabens. Am gebräuchlichsten sind der Didot-Punkt und der Pica-Punkt. Im Kontext von Maßangaben spielt auch der Begriff Dot eine Rolle.

Der Didot-Punkt (dd) wurde 1784 von dem französischen Drucker Françoise Ambrois Didot entwickelt und verbreitete sich später in ganz Europa. Ursprünglich hat Didot seinen gleichnamigen Punkt auf genau 0,376065 mm festgelegt, wobei er einfach den französischen Fuß durch 72 geteilt hat. Die Füße der Franzosen waren demnach im Schnitt 27 cm lang. 1973 ist der Didot-Punkt zur besseren Umrechnung auf 0,375 mm abgerundet worden.

Im Maßsystem Didots gibt es noch weitere Einteilungen: Eine Cicero (cc) entspricht der Größe von 12 Didot-Punkten (= 4,5 mm). 4 Cicero ergeben eine Konkordanz (= 18 mm).

Am Computer hat man es heute meist nicht mit Didot-Punkten, sondern mit points zu tun, hinter denen sich zumeist Pica-Punkte verbergen. Ein Punkt des Pica-Systems entspricht 0,351 mm.

Auch im Pica-Maßsystem gibt es noch weitere Einteilungen: 12 point = 1 pica (= 4,23 mm); 6 pica = 1 inch (= 25,4 mm)

Der Begriff Dot kommt aus dem Englischen und heißt Punkt. Damit ist im engeren Sinne kein eigentliches Maßsystem gemeint, denn mit einem Dot ist der kleinste mit einem Drucker darstellbare Bildpunkt gemeint; bei Bildpunkten auf dem Monitor spricht man von Pixel. Meist wird die Anzahl von Dots auf ein bestimmtes Streckenmaß bezogen. Z.B. bedeutet 300 dpi (dots per inch), daß eine Auflösung mit 300 Punkten auf einer Strecke von einem Inch (= 25,4 mm) gemeint ist. Die Auflösung von 300 dpi entspricht 118 Punkten/cm.

Eine Schriftgröße von sechs Punkt (Nonpareille) gilt allgemein als kleinste noch lesbare Schriftgröße. Allerdings gibt es auch Druckerzeugnisse mit noch geringeren Schriftgrößen. So gibt es etwa die "Perlbibel", die durchgängig mit 5 Punkt (Perl) Schriften erstellt ist. Perlbibeln werden auch heute noch gedruckt.

Überblick über die Schriftgrade

GrößeNamePunktabstand
1 ddAchtelpetit
2 ddViertelpetit
2,5 ddMicroscopique
3 ddViertelcicero (Brillant)
4 ddHalbpetit (Diamant)
5 ddPerl
6 ddNonpareille
6,5 ddInsertia
7 ddKolonel (Mignon)untere Rand 1,9; obere Rand 5,1
7 ddgrobe Koloneluntere Rand 1,4; obere Rand 5,6
8 ddPetit
9 ddBorgis (Bourgeois)untere Rand 2,4; obere Rand 6,6
9 ddgrobe Borgisuntere Rand 1,9; obere Rand 7,1
10 ddCorpus (auch Korpus oder Garmond)untere Rand 2,4; obere Rand 7,6
10 ddgrobe Corpusuntere Rand 1,9; obere Rand 8,1
11 ddRheinländer (Brevier)
12 ddCicero
14 ddMittel
16 ddTertia
18 dd1,5 Cicero (Paragon)
20 ddText
24 ddDoppelcicero, Zweicicero
28 ddDoppelmittel
32 ddDoppeltertia
36 ddKanon, Dreicicero
42 ddgrobe Kanon
48 ddKonkordanz, (kleine) Missal
54 ddgrobe Missal
60 ddSabon
66 ddgrobe Sabon
72 ddSechscicero
84 ddSiebencicero
96 ddAchtcicero

(ab 4 dd "Deutsche Normalschriftlinie")

Papierforamte nach DIN

Die Ausgangsgröße der DIN-Formate ist ein Rechteck von 1 m² Fläche, dessen Kanten sich im Verhältnis 1:Wurzel aus 2 teilen. Aus diesen Ausgangsbedingungen ergibt sich das Format »DIN A 0« mit den rechnerischen Abmessungen von circa
840,896 × 1 189,207 mm.

Demnach definiert die Norm die Größe DIN A 0 mit den Abmessungen 841 × 1189 mm. Alle folgenden DIN-A-Formate entstehen durch wiederholte Halbierung der längeren Kante und Rundung zum nächsten Millimeter, also für die folgenden Hochformate:

DIN-A Breite
(mm)
Höhe
(mm)
08411189
1594841
2420594
3297420
4210297
5148210
6105148
774105

Die Breite des vorangegangenen DIN-Formats bildet jeweils die Höhe des nachfolgenden. Die gesamte Formatreihe läßt sich ohne Papierverlust aus dem Ausgangsformat ableiten.

DIN A in (mm) B in (mm) C in (mm) D in (mm)
0 1189 × 841 1297 × 917 1414 × 1000 1090 × 771
1 841 × 594 917 × 648 1000 × 707 771 × 545
2 594 × 420 648 × 458 707 × 500 545 × 385
3 420 × 297 458 × 324 500 × 353 385 × 272
4 297 × 210 324 × 229 353 × 250 272 × 192
5 210 × 148 229 × 162 250 × 176 192 × 136
6 148 × 105 162 × 114 176 × 125 136 × 96
7 105 × 74 114 × 81 125 × 88 96 × 68

DIN B ist für Bücher gedacht; in DIN-C-Formate für Aktendeckel, Mappen und Briefhüllen passen die DIN-A-Formate ungefaltet. DIN D sind Sonderformate.

Das DIN-A-00-Format ist die doppelte DIN-A-0-Größe.

Die DIN-Norm ist von der ISO (Industrial Standardisation Organisation) als Norm angenomen und entsprechend zertifiziert.

Weiterführende Links zu Internationalen Standard-Papier-Grössen findet man unter Markus Kuhns Website: http://www.cl.cam.ac.uk/~mgk25/iso-paper.html

Papierformate nach ANSI

Auch das ANSI-Gremium (American National Standardisation Institut) hat analog zu DIN/ISO eigene Papierformate definiert. Weitere, etwas kleinere Formate sind recht unregelmäßig gestaltet.

Format Breite in " Höhe in " Breite in pt Höhe in pt Breite in mm Höhe in mm
ANSI E 34" 44" 2 448 pt 3 168 pt 863,6 mm 1 117,6 mm
ANSI D 22" 34" 1 584 pt 2 448 pt 558,9 mm 863,6 mm
ANSI C 17" 22" 1 224 pt 1 584 pt 431,8 mm 558,9 mm
 Ledger = 
Tabloid
(ANSI B)
11" 17" 792 pt 1 224 pt 279,4 mm 431,8 mm
Legal 8,5" 14" 612 pt 1 008 pt 215,9 mm 355,6 mm
Folio 8,5" 13" 612 pt 936 pt 215,9 mm 330,2 mm
Letter
(ANSI A)
8,5" 11" 612 pt 792 pt 215,9 mm 279,4 mm
Quarto 8,47" 10,83" 610 pt 780 pt 215,19 mm 275,17 mm
Executive 7,5" 10" 540 pt 720 pt 190,5 mm 254 mm
Statement 5,5" 8,5" 396 pt 612 pt 139,7 mm 215,9 mm
Dl 4,33" 8,66" 312 pt 624 pt 110,07 mm 220,13 mm
Monarch 3,875" 7,5" 279 pt 540 pt 98,452 mm 190,5 mm

Wie Sie bemerkt haben, trägt die Papiergröße »ANSI B« den Namen »Tabloid« oder »Ledger«, ebenso wie die Papiergröße »ANSI A« den Namen »Letter«, oder auch manchmal »US-Letter« führt.

Diese Papiergröße ist für uns ganz besonders interessant, da »Letter« unserem Standardformat DIN A 4 am nächsten kommt. Es ist jedoch im Hochformat um 5,9 mm breiter, dafür jedoch nicht ganz so hoch. Diese Papiergröße ist leider bei vielen Softwarepaketen und Ausgabegeräten als Standard voreingestellt und bereitet deshalb umso mehr Probleme.

Ein Beispiel hierzu ist die bekannte WinWord-Situation: Man übernehme eine in Word (unter DOS) oder anderer Textverarbeitung verfaßte Datei per Importfunktion in WinWord, so weisen nun Teile des Dokuments die voreingestellte Seitengröße »US-Letter« auf! Versucht man nun diese Seite auf einem Laserdrucker auszugeben, so fordert der Drucker nun pflichtgemäß Papier dieser Größe an. Da typischerweise jedoch diese Papiersorte nicht in einer der vorhandenen Papierkassetten vorgesehen ist, wartet der Drucker auf geeignetes Papier, notfalls auch aus der manuellen Zufuhr. Dies verursacht nicht nur unnötige Stauungen und erhöhten Betreuungsaufwand.

Anatomie der Buchstaben

Immer wieder gibt es Mißverständnisse, wenn es um die Fachbegriffe der Schrift geht. Wer weiss schon auf Anhieb, wo der Buchstabe eine Schulter hat oder was eine Punze ist. Wir möchten euch helfen die jeweils richtige Definition zu finden, indem ihr euch einfach durch die folgenden Seiten klickt. Es werden Grundbegriffe zum Aufbau von Buchstaben und allgemein zu Schrift erklärt. Am Ende erwartet euch ein kleines Typo-Quiz, wo gleich das neu erworbene Wissen abgefragt werden kann.

Also, viel Spaß...

Anatomie der Buchstaben I

Alles, was der TypeDesigner an Begrifflichkeiten wissen muß, stammt ursprünglich aus der Sprache des Bleisatzes.
Der Bleiletter stand bei fast allem Pate. Andreas Seidel hat eine Letter gezeichnet, an der man fast alles ablesen kann. Natürlich können nicht alle (sich oft widersprechenden und/oder doppeldeutigen) Begriffe aufgeführt werden, die man in diversen alten Fachbüchern findet.

Die geläufigsten sind hier aufgeführt:

Anatomie der Buchstaben II

Alle Buchstaben sind anders. Jeder hat seine Eigenart; und natürlich seine ganz spezifischen Begrifflichkeiten. Einige sind hier genannt.

Anatomie der Buchstaben III

Einige Begriffe wurden auf der vorhergehenden Seite genannt. Weitere folgen hier:

Anatomie der Buchstaben IV

Während auf den vorhergehenden Seiten die unterschiedlichen Begriffe der verschiedenen Buchstaben vorgestellt wurden, sind auf dieser Seite Definitionen genannt, die allen Buchstaben gemeinsam sind. Es sind in erster Linie typografische Begriffe, die natürlich auch in die Sprache der TypeDesigner Eingang gefunden haben.

Anatomie der Buchstaben V

Wie auf der vorangegangenen Seite sind hier ebenfalls typografische Begriffe genannt, die hauptsächlich beim Kerning einer Schrift verwendet werden; also beim »Zusammenspielen« verschiedener Buchstaben...

Anatomie der Buchstaben VI

Und hier das TypoQuiz. Auf den ganzen vorangegangenen Seiten wurden Begriffe und/oder Definitionen genannt, die hier jetzt beantwortet werden können. Am Ende findet eine Auswertung statt, bei der man sofort sehen kann, wie fundiert das Wissen eingesetzt werden kann. Also: Viel Spaß...

Gliederung von Nummern

Telefon-, Fax- und Postfachnummern von der letzten Ziffer ausgehend in Zweiergruppen gegliedert:

00 00
0 00 00
00 00 00

Wegen der wachsenden Bedeutung von internationalen Rufnummern und von Sondernummern wird die Gliederung von Telefon- und Telefaxnummern nun nach funktionalen Bestandteilen der Nummer ausgerichtet –z. B.  in internationaler Schreibung +49 221 144-9999. Viele Unternehmen schreiben auf ihren Briefbögen heute auch ihre inländischen Nummern in internationaler Schreibweise. Das Schreiben von Klammern und die Gliederung in Zweiergruppen von rechts beginnend entfällt. Eine inländische Schreibung verändert sich z. B. von (0 22 02) 1 23 45 in 02202 12345. Einzelne funktionale Bestandteile dürfen durch Fettschrift oder Farbe hervorgehoben werden. (http://www.bva.bund.de/aufgaben/win/beitraege/00064/#sprungmarke12)

Ortsnetzkennzahl zudem in runde Klammern gesetzt oder durch einen Schrägstrich getrennt:

(0 00 00) 0 00 00
0 00 00/ 0 00 00

Bankleitzahlen werden so getrennt: 000 000 00

Jahreszahlen und Postleitzahlen werden nicht getrennt:

00000 Ortsname

Quelle: Duden


Auf Grund eines Hinweises von Victor Ströver (Bremen) bezüglich der Trennung von Telefon-Nummern habe ich nochmal etwas recherchiert und stelle hier nun die neuesten Änderungen der DIN 5008 bezüglich Zahlen vor.

Im Internet auch zu finden unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Schreibweise_von_Zahlen

Die Schreibweise von Zahlen oder Gliederung von Zahlen beschreibt, wie Zahlen im Dezimalsystem - gegliedert - niedergeschrieben werden. Beispielsweise welche Zeichen verwendet werden, um den ganzzahligen Teil vom gebrochenen Teil zu trennen und wie Folgen von mehr als 4 Ziffern gegliedert werden (Tausendertrennung).

Deutschland

In Deutschland beschäftigen sich die Normen DIN 1333 (Zahlenangaben) und die DIN 5008 (Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung) mit der Schreibweise von Zahlen.
Das Komma "," ist das Trennzeichen zwischen dem ganzzahligen und dem gebrochenen Teil einer Zahl.
Zur Gliederung von längeren Ziffernfolgen in Dreierblöcke "können" (DIN 1333) bzw. "sollten" (DIN 5008) Leerzeichen verwendet werden. Die DIN 1333 verbietet ausdrücklich die Verwendung des Punktes (".") zur Tausendertrennung! Eine Ausnahme bilden Geldbeträge ("aus Sicherheitsgründen").
Der Duden übernimmt die Schreibweise von Zahlen aus den DIN-Normen, gibt also ebenfalls das Leerzeichen zur Tausendertrennung vor.

Beispiele

Dezimale Teilungen durch Komma

Zahlen mit mehr als 3 Stellen durch ein Leerzeichen in 3-stellige Gruppen gegliedert (links und rechts des Kommas)

Eine Ausnahme bilden Geldbeträge

Ausnahmen bilden auch spezielle Ziffernfolgen wie zum Beispiel Postleitzahlen, Bankleitzahlen und Telefonnummern, für die besondere Gliederungsregeln existieren.

Schweiz

Die Norm DIN 5008 bezieht sich nur auf Deutschland (und Österreich?). Die Schweizer Regeln sind in dieser Norm nicht aufgeführt.

In der Schweiz gelten folgende Regeln: Der Punkt „.“ ist das Trennzeichen zwischen dem ganzzahligen und dem gebrochenen Teil einer Zahl.
Zur Gliederung von längeren Ziffernfolgen in Dreierblöcke dient das Hochkomma „'“.

Beispiele

Dezimale Teilungen durch Punkt

Zahlen mit mehr als 3 Stellen durch ein Hochkomma in 3-stellige Gruppen gegliedert (links des Punkts)

Nützliche Infos

Wenn in Windows die Landeseinstellungen auf "Schweiz" gesetzt wird, so werden in Excel und anderen Software die Schweizer Regeln angewendet. Auf dem Nummernblock der Schweizer Tastatur ist überdies zwischen "Enter" und "0" kein Komma, sondern ein Punkt angebracht.

Zahlnamen bei kleinen Zahlen

Die Zahlen null bis zwölf schreibt man im Fließtext allgemein üblich nicht in Ziffernform, sondern mit ihren Namen aus, sofern es sich nicht um Gleichungen wie z. B. 4 + 5 = 9 handelt. Das Numerale (Zahlwort) bildet eine eigene Wortart, die im Satz prinzipiell klein geschrieben wird. So schreibt man „Ich rechne zwei plus drei ergibt fünf“ oder „Hier steht die Zahl sieben“. Eine Ausnahme ist der substantivische Gebrauch der Zahlen durch das Voranstellen eines Artikels wie etwa in „die Fünf“ oder „eine Null“ – hier schreibt man sie groß.

Für weitergehende Informationen siehe die folgenden Artikel des Lexikons der deutschen Sprachlehre: Groß- und Kleinschreibung (S. 67 ff.); Kardinalzahl, Grundzahl (S. 75); Numerale, Zahlwort (S. 108); Wortart (S. 138 f.) sowie Zahlen und Ziffern (S. 140)

Schriftklassifikation

Zehntausende von Schriften – und ständig werden es mehr. Dabei die Übersicht zu behalten fällt sicherlich schwer. Eine Hilfe bieten Schriften-Klassifikationssysteme; diese sind jedoch oft zu unpräzise (wie die klassische Vox-Classification, die von der ATypI verwendet wird oder die in Deutschland übliche DIN 16518). Bessere Einordnungsmöglichkeiten bietet die Systematik des Schriftenanbieters URW++ oder die BSA Type Classification der British Standard Institution. Das Beispiel einer modifizierten Vox-Classification weiter unten.

Vox Classification (Originalbezeichnung – dt. Entsprechung)
  • 1 Humanes (venezianische Renaissance-Antiqua)
  • 2 Geraldes (französische Renaissance-Antiqua)
  • 3 Réales (Barock-Antiqua)
  • 4 Didones (klassizistische Antiqua)
  • 5 Mécanes (Slab-Serif)
  • 6 Linéales (Sans-Serif)
  • 7 Incises (Antiqua Varianten)
  • 8 Manuaires (Handschriftliche Antiqua)
  • 9 Scriptes (geschriebene Antiqua)
DIN 15 618
Antiqua
1 venezianische Renaissance-Antiqua
2 französische Renaissance-Antiqua
3 Barock-Antiqua
4 Klassizistische Antiqua
5 Serifenbetonte LinearAntiqua
6 Serifenlose Linear-Antiqua
7 Antiqua-Varianten
8 Schreibschriften
9 Handschriftliche Antiqua

Gebrochene Schriften
10 Gebrochene Schriften
10a Gotisch
10b Rundgotisch
10c Schwabacher
10d Fraktur
10e Fraktur-Varianten

Fremde Schriften
11 Fremde Schriften
Modifizierte Vox-Classification
1 Antiqua-Schriften
1.1 Renaissance-Antiqua
1.1.1 venezianische Renaissance-Antiqua
1.1.2 französische Renaissance-Antiqua
1.2 Barock- oder Übergangsantiqua
1.3 klassizistische Antiqua
1.4 Serifenbetonte (Linear-) Antiqua (Slab Serif)
1.4.1 Renaissance Slab Serif
1.4.2 klassizistische Slab Serif
1.4.3 konstruierte Slab Serif
1.5 Serifenlose (Linear-)Antiqua (Sans Serif)
1.5.1 Renaissance Sans Serif
1.5.2 klassizistische Sans Serif
1.5.3 konstruierte Sans Serif
1.6 Antiqua Varianten
1.7 Schreibschriften
1.8 Handschriftliche Antiqua

2 Gebrochene Schriften
2.1 Gotische Schriften
2.2 Rundgotische Schriften
2.3 Schwabacher
2.4 Fraktur
2.4.1 Renaissance-Fraktur
2.4.2 Barock-Fraktur
2.4.3 Klassizistische Fraktur
2.5 Fraktur-Varianten
2.6 Handschriftliche Gebrochene Schriften

3 Fremde Schriften
3.1 Europa
3.1.1 Griechisch
3.1.2 Russisch
3.2 Asien
3.3 Afrika

4 Ausgestorbene Schriften
(Alphabete die heute nicht mehr in Gebrauch sind Bsp. Hieroglyphen)
Français        English         Deutsch
Humanes         Humanistic      Venetianische Antiqua
Garaldes        Garaldic        Renaissance Antiqua
Réales          Transitional    Barock Antiqua
Didones         Didonic         Klassisistische Antiqua
Mécanes         Mechanistic     Serifenbetonte Linear Antiqua
Linéales        Lineal          Serifenlose Linear Antiqua
Incises         Incised         Sonstige Antiqua Varianten
Scriptes        Script          Schreibschriften
Manuaires       Manual          Handschriftliche Antiqua
Fractures       Black Letter    Gebrochen Schriften
Non latines     Non latin       Fremde Schriftarten
 
Niederländisch      xxxxx       Deutsch
Humanen                         Venetianische Antiqua
Garalden                        Renaissance Antiqua
Realen                          Barock Antiqua
Didonen                         Klassisistische Antiqua
Mekanen                         Serifenbetonte Linear Antiqua
Linealen                        Serifenlose Linear Antiqua
Inciezen                        Sonstige Antiqua Varianten
Scripten                        Schreibschriften
Manuären                        Handschriftliche Antiqua
Frakturen                       Gebrochen Schriften
Exoten                          Fremde Schriftarten

Schriftlinie

Die Schriftlinie ist die Standlinie der Versalien und Kleinbuchstaben. Der Raum über der Schrift- oder Standlinie ist für Mittelhöhen, Oberlängen und Akzente, der Raum darunter für die Unterlängen vorgesehen. In einigen Ländern gibt es dafür verpflichtende Festlegungen oder Standards für die Schriftlinie. Bei vielen Schriftgießereien jedoch wird das x genau in die Mitte des Kegels gestellt, so daß für Ober- und Unterlängen derselbe Raum bleibt.

Nach diesem Prinzip werden beispielsweise alle Schriften der Monotype Corporation hergestellt. In Deutschland gilt die sogenannte Normalschriftlinie, die für jeden Grad eine andere Relation der Unterlängen zu den Mittelhöhen und Oberlängen vorsieht. Der Unterlänge bleibt ein Raum von 20 bis 27 Prozent des Kegels bei den verschiedenen Schriftgraden, und bei der Schriftenherstellung müssen deshalb die Unterlängen mehrfach geändert werden. Ein weiterer Nachteil der Normalschriftlinie besteht darin, daß bei einigen Graden den Unterlängen zu wenig Raum bleibt und besonders der untere Schwung des g eingezwängt und verkümmert wirkt. Der Lichtsatzverlangt identische Relationen bei allen Schriftgraden, weil hier für alle oder mehrere Grade dasselbe Negativ benützt wird, jedenfalls muß vor Beginn der Zeichnung die Schriftlinie genau festgelegt werden.

Es ist gut, wenn bei der Zeichnung ein genügend großer Raum für die Akzente über den Versalien eingeplant wird. Bei der Betrachtung einiger älterer Schriften kann man feststellen, daß die Akzente später notdürftig aufgesetzt wurden. Für die Lesbarkeit einiger Sprachen, des Französischen, des Polnischen, des Ungarischen und besonders des Tschechischen sind die Akzente jedoch von großer Bedeutung. Aus Erfahrung sollte man den Akzenten etwa 8 Prozent der Höhe des Gesamtkegels einräumen. Da dieses Problem nur bei den Großbuchstaben auftritt, kann man die Oberlängen der Kleinbuchstaben größer halten als die Grundform der Großbuchstaben; man kann also die Oberlängen des b, d, f, h, k,1 und ß in den für die Akzente der Großbuchstaben vorgesehenen Raum hineinragen lassen.


Quelle:
typoart - typenkunst
Albert Kapr, Hans Fischer
VEB Fachbuchverlag Leipzig 1973

Wie installiere ich Schriften?

Installation von PostScript Type 1- und OpenType .otf-Schriften unter Windows 95/98/ME/NT 4
Für die Verwendung von PostScript Type 1- oder OpenType .otf-Schriften unter Windows 98, Windows ME oder Windows NT 4 müssen Sie zuerst Adobe Type Manager® (ATM®) und danach die Schriften über ATM installieren.

• OpenType .otf-Schriften erfordern ATM Version 4.1 oder höher.

• PostScript Type 1-Schriften erfordern ATM Version 4.0 oder höher und sind auch mit Windows 95 kompatibel.

Für Windows 2000 benötigen Sie ATM nicht – siehe dazu den separaten Abschnitt über Windows 2000 unten.

Installation von Type 1- oder OpenType .otf-Schriften unter Windows 95/98/ME oder Windows NT 4.0 mit ATM Light 4:

1. Wählen Sie "Start > Programme > Adobe > Adobe Type Manager".

2. Klicken Sie in ATM auf dem "Schriften"-Tab.

3. Wählen Sie im "Quelle" Listenfeld, "Schriften Suchen".
Stellen Sie den Ordner ein, der die zu installierenden Schriften enthält (befinden sich die Schriften in einem Installationsprogramm, könnte sich dieses unter C: empAdobe befinden, es sei denn, Sie haben nicht bei der Installation einen anderen Ordner angegeben). Schriften, die sich in diesem Ordner befinden, werden unter dem Ordnername angezeigt.

4. Wählen Sie die zu installierenden Schriften. Durch anklicken markieren Sie eine einzelne Schrift; mehrere Schriften lassen sich mit gedrückter Strg-Taste markieren, oder eine Gruppe von aneinander grenzenden Schriften mit gedrückter Umschalttaste anklicken.

5. Klicken Sie auf "Hinzufügen", um die Schriften zu installieren.

6. Beenden Sie ATM.

Jetzt sind die Schriften installiert und erscheinen in Ihren Anwendungen im jeweiligen Schriftart-Menü.

Installation von Type 1- und OpenType .otf-Schriften unter Windows 2000
Windows 2000 besitzt eine native Unterstützung für PostScript Type 1- und OpenType-Schriften ebenso wie für TrueType-Fonts. Schriften all dieser Formate können über das Schriftsystemsteuerungfeld dieses Betriebssystems installiert oder entfernt werden. Sollten Sie allerdings PostScript Type 1-Multiple-Master-Schriften installieren wollen, müssen Sie ATM 4.1 oder höher installieren und die oben angegebenen Anweisungen zur Installation von Schriften mit ATM befolgen. ATM 4.0 oder frühere Versionen sollten Sie unter Windows 2000 nicht installieren.

Installation von PostScript Type 1- und OpenType .otf-Schriften unter Mac OS 8, 9 oder OS X "Classic"
ATM Light 4.6 wird für die Installation von Type 1- oder OpenType (.otf)-Schriftarten auf Mac OS 8.6 bis 9.1 oder OS X "Classic" (4.6.2 für OS X Classic) empfohlen.

Wenn sie Mac OS X einsetzen, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie die Schriften sowohl unter der Classic-Umgebung als auch unter der nativen OS X-Umgebung installieren wollen, oder ausschließlich für Carbon/nativen Anwendungen. Sollen die Schriften für Classic- und für Carbon/nativen Anwendungen verfügbar sein, installieren Sie sie in der Classic-Umgebung. Müssen die Schriften nur für Carbon/nativen Anwendungen nutzbar sein, installieren Sie sie statt in der nativen OS X-Umgebung.

Hinweis: Verschieben Sie nicht den gesamten Ordner mit den Schriften in den Systemordner. Mac OS kann nur Schriftdateien lesen, die sich lose im Schriftsystemordner befinden; es kann nicht Dateien in einem anderen Ordner lesen.

Gibt es für die Schriften ein Installationsprogramm, starten Sie dieses. Es erzeugt dort einen Ordner mit dem Namen "Adobe fonts to install", wo Sie wollen. Standardmäßig nutzt es die Hauptebene Ihres Startlaufwerks (normalerweise Ihre Hauptfestplatte).

Für die Installation Ihrer Schriften mittels eines Dienstprogramms zum Schriftmanagement (z. B. ATM Deluxe, Extensis Suitcase, Font Reserve oder MasterJuggler) lesen Sie bitte die Dokumentation dieses Programms und erfahren dort, wie Sie Schriften hinzufügen und aktivieren. Es ist anzuraten, vor dem Hinzufügen in einem Utility die Schriftdateien zu reorganisieren, damit diese nicht über so viele Ordner verteilt sind. Hinweise zur Organisation Ihrer Schriftdateien finden Sie im Dokument 241317 des Bereichs technische Dokumente ("technical documents") auf der Adobe Website (http://www.adobe.com/).

Wenn Sie ATM Light ohne ein Utility zum Schriftmanagement verwenden, beispielsweise ATM Deluxe, installieren Sie die Schriften wie folgt:

1. Beenden Sie vor der Installation der Schriften alle aktiven Anwendungen.

2. Öffnen Sie auf Ihrer Festplatte den Ordner "Adobe fonts to install" oder wechseln sie zu dem Ort, zu dem Sie die Schriften heruntergeladen hatten. Jedes Schriftenpaket bzw. jede Schriftensammlung befindet sich in einem eigenen Ordner.

3. Installieren Sie Ihre Schriften im "Systemordner:Zeichensätze". Dazu verschieben oder kopieren Sie alle Schriftdateien von den einzelnen Zeichensatzordnern in den "Systemordner:Zeichensätze". Bei PostScript Type 1-Schriften handelt es sich dabei sowohl um die Outline-Schriftdateien (rote A-Symbole) als auch um die Zeichensatzkoffer. Eine Familie von Outline-Schriften nutzt häufig gemeinsam einen Zeichensatzkoffer. OpenType .otf-Schriften bestehen aus nur einer Datei und benötigen keine Zeichensatzkoffer.

Ein Beispiel: Sie verschieben die Outline-Schriftdateien "Orato" und "OratoSla" sowie den Zeichensatzkoffer "Orator" aus dem Ordner "Orator" in den "Systemordner:Zeichensätze".
HINWEIS: Verschieben Sie keinen gesamten Ordner mit Schriften in den "Systemordner:Zeichensätze". Mac OS kann nur Schriftdateien lesen, die sich lose im "Systemordner:Zeichensätze" befinden; es kann keine Dateien in einem anderen Ordner lesen.

4. Jetzt sind die Schriften installiert und erscheinen in Ihren Anwendungen im jeweiligen Schriftart-Menü. Unter Mac OS X Classic installierte OpenType-Schriften erscheinen auch in den jeweiligen Schriftart-Menüs von nativen und Carbon-Anwendungen.

Installation von Schriften unter "nativem" Mac OS X für Carbon/Cocoa-Anwendungen
Hinweis: Sie müssen für die Verwendung von Schriften in der nativen OS X-Umgebung ATM nicht installieren, nur für die Classic-Umgebung.
Mac OS X besitzt eine native Unterstützung für Type 1- und OpenType-Schriften; Sie können diese Schriften genau wie andere Schrifttypen unter OS X installieren. In OS X-Systemordnern installierte Schriften stehen Classic-Anwendungen allerdings nicht zur Verfügung. Schriftarten in der nativen OS X-Umgebung können entweder von (a) jedem Benutzer oder (b) nur von einem einzelnen Benutzer verwendet werden.

Utilities zum Schriftmanagement & OpenType
Anweisungen zur Installation von Schriften mit ATM Deluxe oder einer anderen Anwendung zum Schriftmanagement erhalten Sie in der Dokumentation dieser Anwendung. Wenn Sie OpenType .otf-Schriften installieren, sollten Sie daran denken, dass es sich hierbei um ein neues Format handelt: Überprüfen Sie, ob die aktuelle Version Ihrer Anwendung zum Schriftmanagment OpenType .otf-Schriften unterstützt. Wenn Sie zur Verwaltung Ihrer Schriften ATM Deluxe einsetzen, so unterstützen die Version 4.1 oder höher für Windows und Version 4.6 oder höher für Macintosh die Aktivierung und das Management von OpenType-Schriften.

[URL des Original-Beitrages: http://www.transaction-one.com/gs/html/a/adobe/shopping001/de/gfaqs4.htm]